Communiqué & Fotos zur grossen Wohnkrisen-Demo in Zürich

von igbbsl

Am Samstag 4. November haben sich rund 50 Leute trotz miesem Wetter in der Steinberggasse getroffen, um auf die Wohnkrise und das Problem der Verdrängung aufmerksam zu machen. Nach einer Rede lief eine kleine Demo zum Bahnhof, um von dort gemeinsam nach Zürich an die grosse Demo zu fahren. Die Stimmung war toll.

2023-11-04_Wohnraum_fuer_Alle_Demo_ZH-1

Hier findet Ihr das Communiqué und viele tolle Fotos:

Wir haben genug!

Heute, Samstag, 4. November gingen 5000 Menschen, trotz Wind und Regen, für bezahlbaren Wohnraum und eine selbstbestimmte Stadtentwicklung auf die Strasse. Mit einer lauten, energiegeladenenen und kämpferischen Demonstration brachten Zürichs Bewohner:innen ihren Unmut über die steigenden Wohnkosten und die damit einhergehenden Verdrängungsprozesse zum Ausdruck. Wohnraum für alle und ein Ende der Profitmaximierung mit Boden und Miete!

Zürich steckt in einer Krise: Die Wohnungsnot in der Stadt und Umgebung hat neue Dimensionen erreicht und scheint vor nichts Halt zu machen. Der Preis für Boden steigt ins Unermessliche, die Mieten klettern hinterher. Während Mieter:innen verdrängt werden, streichen Pensionskassen und Immo-Haie fette Renditen ein. Die Gentrifizierung trifft unsere Stadt wie eine riesige Abrissbirne, ein Bulldozer, der jegliche Individualität plattdrückt. Freiräume weichen Neubauten und sterilen Parkpromenaden. Jeglichen Subkulturen wird (wortwörtlich) der Boden entzogen. Einzig dem neoliberalen Paradigma der Profitmaximierung verschrieben, nimmt die fortschreitende Aufwertung unseren Städten den individuellen Charakter und das Leben.

Am deutlichsten wirkt sich die Aufwertungskrise auf bezahlbaren Wohraum aus: Bei Sanierungen und Neubauprojekten werden Mieter:innen leer gekündigt und die Mieten anschliessend drastisch erhöht. Die Erhöhung des Referenzinssatzes gibt Vermieter:innen weiter Futter, um die Mieten zu erhöhen. Für Menschen mit kleinem Portemonnaie ist es kaum realistisch, eine Wohnung in der Stadt zu finden. Menschen werden verdrängt, Gemeinschaften zerrissen und von leb-und stillosen «Europaallee-artigen» Quartieren ersetzt.

Heute zeigten Zürichs Bewohner:innen: Sie haben genug! Wohnraum ist keine Ware, deshalb muss die unsägliche Profitmaximierung mit Boden und Rendite ein Ende finden. Ebensowenig darf das Portemonnaie darüber entscheiden, wer, wo wohnen darf. Was Zürich braucht, ist eine nachhaltige, selbstbestimmte Stadtentwicklung, die Freiräume und Gestaltungsmöglichkeiten für alle bietet.

Eine Stadt von allen für alle!
Keine Profite mit Boden und Miete!
Wohnraum für alle!
Selbstbestimmte Stadtentwicklung!

wohndemo.ch